Auftrag
Auftrag des Ordens
Der Orden vom Hl. Johannes zu Jerusalem ist eine der ältesten Einrichtungen des christlichen Abendlandes. Etwa um das Jahr 1050 beginnt er in Palästina zu wirken. Er ist ein religiöser Laienorden mit militärisch-ritterlicher und adeliger Tradition. Unter seinen 13’500 Mitgliedern sind einige Professbrüder, andere haben Gehorsam gelobt. Ritter und Damen sind im übrigen Laien, die sich zu den Werten des Christentums und der christlichen Caritas bekennen. Was die Ordensritter insbesondere auszeichnet ist ihr spirituelles Engagement im Rahmen der Kirche und die Bereitschaft, sich nach Kräften für die Armen und Notleidenden einzusetzen. Der Malteserorden handelt nach dem Prinzip, das in dem Leitwort “Tuitio Fidei et Obsequium Pauperum” manifest wird: Bezeugung des Glaubens und Dienst an den Armen und Kranken . Hiernach richten sich Damen und Ritter bei ihrem freiwilligen Einsatz in Hilfseinrichtungen, in medizinischen und sozialen Projekten. Heute ist der Orden in über 120 Ländern der Erde mit eigenen medizinischen, sozialen und sonstigen Hilfseinrichtungen vertreten.
Wesensmerkmale des Ordens
Der Orden ist eine unabhängige und souveräne Körperschaft. Er hat eine eigene Rechtsordnung, kann Reisedokumente ausstellen, Briefmarken herausgeben, besitzt Münzrecht und kann öffentlich-rechtliche Anstalten nach melitensischem Recht mit eigener Rechtspersönlichkeit einrichten. An der Spitze des Ordens steht seit Mai 2018 der auf Lebenszeit gewählte 80. Großmeister, Fra` Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto.
Der Orden, der seinen Sitz in Rom hat, unterhält mit 108 Staaten der Erde – darunter viele nicht katholische Staaten – diplomatische Beziehungen. Dazu kommen Vertretungen bei einigen wichtigen europäischen Ländern sowie ständige Missionen bei europäischen und internationalen Organisationen. Der Malteserorden ist neutral, unparteiisch und unpolitisch. Die befähigt ihn, in besonderer Weise als Vermittler bei zwischenstaatlichen Konflikten zu intervenieren.
Der Orden und die Republik von Malta
Nach vertraglicher Regelung mit der Regierung von Malta ist der Orden vor einigen Jahren auch nach Malta zurückgekehrt. Für die Dauer von 99 Jahren hat ihm die Regierung die ungehinderte Nutzung des Forts Sant` Angelo eingeräumt. Dieses Fort, das in der Stadt Birgu liegt, hat dem Orden von 1530 bis zur Besetzung der Insel durch Napoleon im Jahre 1798 gehört. Heute, nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten, finden verschiedene historische und kulturelle Veranlassungen über den Malteserorden im Fort statt.